Clippings     

Deutschen Müggenborgs fahren nach Okarche, Oklahoma

Die Borkener Zeitung, 11. August 2007

Familienbande über den Großen Teich
Müggenborg trifft Mueggenborg

—Von Peter Berger

Weseke/Okarche (Oklahoma). Es war eine Reise in die Fremde und ins Vertraute zugleich. Irmgard und Ludger Müggenborg haben mit ihrer Nichte Eva Maria in den Sommerferien an einem Sippentreffen in Okarche im US-Bundesstaat Oklahoma teilgenommen. "Wir wurden aufgenommen, als würden wir uns schon ewig kennen", freut sich Ludger Müggenborg (45) noch immer über die herzliche Gastfreundschaft der amerikanischen Verwandten, die er zum Großteil noch nie gesehen hatte.

Der rund 100 Jahre alte Stammbaum ist reich verzweigt, da gibt es "Urgroßnichten zweiten Grades" und viele Verwandtschaftsverhältnisse, für die man erst noch Namen erfinden müsste. Die Wurzeln haben Heinrich Müggenborg und vier seiner Brüder gelegt.

Zu Besuch auf der Farm des Gründervaters in Oklahoma:  Ludger (ganz links) und seine Frau Irmgard (hintere Reihe 3. von links) werden von ihren amerikanischen Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen mehrfachen Grades und ihren Nachfahren begrüßt.   Klicken Sie die Bild an.

Heinrich wanderte anno 1894 als 19-Jähriger aus. Von Weseke ging es nach Antwerpen. Ziel der Schiffsreise: New York, das Tor zum "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Zunächst verschlug es Heinrich, der sich nun Henry nannte und mangels Umlauten Mueggenborg schrieb, nach Iowa. 1905 siedelte er nach Oklahoma über, wo er sich als Farmer niederließ und mit Frau Dora eine große Familie gründete. Sage und schreibe 8oo Mueggenborgs seien es bis heute, staunten die Weseker Müggenborgs nicht schlecht, als sie die Ergebnisse der Ahnenforschung präsentiert bekamen.

Zusammengestellt hat die Geschichte der katholischen Familie Daniel Mueggenborg. Der Amerikaner, der als Monsignore in Rom wirkt, hat das "Family Directory" zum 100. Jahrestag der Übersiedlung nach Oklahoma aufgelegt.

          Willkommensgruß am Flughafen.    Klicken Sie die Bild an.

Der Stammsitz ist und bleibt die von Henry aufgebaute Farm in Okarche, Kingfisher County. "Ein Dörfchen auf dem platten Land, Weseke ist groß dagegen", charakterisiert Ludger Müggenborg die Umgebung.  Nicht nur einmal traf man sich zum Barbecue. In ganz großer Runde kam die Sippe dann in der Turnhalle zusammen mit dabei Verwandte aus Iowa und dem Nachbarstaat Texas. Viele Mueggenborgs sind Farmer. "Der ein oder andere hat sogar eine Ölquelle auf seinem riesigen Grund und Boden", erzählt Müggenborg mit einem Schmunzeln. Ein anderer Angehöriger des Clans, Kay Mueggenborg inseriert als Immobilienmakler im Lokalblatt "Kingfisher Times and Free Press". Dem war das Familientreffen ein ausführlicher Bericht wert. 

Immer wieder erlebten die Weseker Gäste, wie viel Interesse die Amerikaner an ihrer Familiengeschichte haben. "Einer hat uns sogar da Tattoo mit dem Namen gezeigt. Es ging quer über den Rücken", amüsiert sich Ludger Müggenborg über eine lustige Begegnung.

Ein Andenken von der US-Verwandtschaft.  Klicken Sie die Bild an.   

Die Neugier auf die eigenen Wurzeln hatten die Weseker bereits im April er lebt. 24 US-Mueggenborg waren in "good old Germany" und schauten sich den noch heute existierenden Hof von Henrys Vater Josef an. Schnäpsken vom Kiepenkerl und Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot das schmeckte den Gästen aus der Neuen Welt.

Wenn wir schon mal in den Staaten sind, dann wollen wir noch ein paar andere Highlights mitnehmen, dachten sich die Müggenborgs. Umrahmt war das dreitägige Familientreffen von großen Kontrasten zum einen eine Visite in die Glitzerwelt von Las Vegas, und anschließend ging es noch für eine Woche in die rauen Rocky Mountains.

Mit dabei die 23‑jährige Nichte Eva Maria, für die Irmgard und Ludger Müggenborg ein großes Lob übrig haben. "Sie hat viel organisiert und uns beim Dolmetschen geholfen." Aber auch mit dem eigenen Schulenglisch war das Weseker Ehepaar mit den amerikanischen Verwandten schnell auf einer Wellenlänge.

 

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